Turnhalle

Die „Elsterberger Nachrichten“ vom 13.4.07
(Nr. 44/33) berichteten darüber:
„Am Donnerstag (11.4.) fand auf dem am Coschützberg gelegenen Turnplatz des hiesigen Turnvereins „Frisch-Auf“’ die Grundsteinlegung zur Turnhalle statt. Mit dem für den Verein bedeutsamen Akte war eine einfache Feier verbunden, in deren Mittelpunkt eine Ansprache des Vorstehers, Herrn Paul Hempel, stand. Das Gebäude wird als Fachwerkbau errichtet und im Laufe des Sommers seiner Vollendung entgegengehen.

In seinen sehr beifällig aufgenommenen Ausführungen
gab der Festredner“ – Ehrenvorsitzender
Bürgermeister Gebauer – „ein Bild über die Entwicklung des deutschen Turnwesens im allgemeinen und in Elsterberg im besonderen. Aus der Geschichte des Turnvereins „Frisch–Auf“, die der Ehrenvorsitzende den Zuhörern in ausführlicher Weise entrollte, sind folgende Daten bemerkenswert: Der Verein ist am 3. Februar 1895 mit zunächst 22 Mitgliedern gegründet worden, gegenwärtig besitzt er deren 115. Im Jahre 1902 erwarb sich der Verein die Rechte der juristischen Person, 1904 erfolgte der Ankauf des jetzigen Turnplatzes und im Frühjahr 1907 fand die Grundsteinlegung zur neuen Turnhalle statt, die sich nunmehr als ein schmucker Fachwerkbau mit geräumigen Turnsaal dem Auge des Beschauers präsentiert … Die Glückwünsche des Gauturnrates zur Turnhallenweihe entbot der Ehrengauvertreter Herr Booz aus Plauen … Herr Lehrer Röder brachte im Namen des hiesigen Allgemeinen Turnvereins dem Bruderverein die besten Wünsche dar. Für den Gebirgsverein tat dies dessen Vorsitzender, Herr Lehrer Hanoldt … Möge der Verein allzeit wachsen, blühen und gedeihen und in seiner Aufgabe durch Turnen den Körper zu stählen und zu kräftigen, nie ermüden!“ („Elsterberger Nachrichten“
72/34, 23.6.08)

Neue Gebäude bzw. Sporteinrichtungen wurden in Elsterberg 1927 auch eingeweiht – wieder ein Grund zum Feiern! Am 21. und 22. Mai fand die feierliche Weihe der neu erbauten Turnhalle des Turnvereins „Frisch-Auf“ am Coschützberg statt. Bürgermeister Lieske „feierte den Bau als eine Kulturstätte, die dazu berufen sein soll, gesunde und kräftige Menschen heranzubilden, denn in einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder
Geist“. („EN“ 121/ 53, 25.5.27)

„Der 8. März 1933, ein Tag großer politischer Ereignisse,in Elsterberg“ ein Artikel, in dem es heißt:
Kurz nach 22 Uhr erschienen zwei Streifenwagen der Landespolizei aus Plauen, um mit Unterstützung der Elsterberger SA eine Durchsuchung der Turnhalle des Turnvereins „Frisch-Auf“ vorzunehmen … Die Aktion wurde mit Schärfe, doch sehr korrekt und ohne Gewaltmaßnahmen durchgeführt …
Unter der Überschrift „Versteigerung des Turnhallengrundstückes
am Coschützberg“ schreibt die „Heimatliche Rundschau vom 9. Januar 1935“ (in „EN“ 8/61, 10.1.35):
„Das im polizeilichen Zwangsverwaltungsverfahren beschlagnahmte und wegen Überschuldung freigegebene Turnhallen- Grundstück des aufgelösten Arbeiterturnvereins „Frisch Auf“ am Coschützberg wurde am Montag im Wege der Zwangsvollstreckung an Gerichtsstelle öffentlich versteigert. Ersteherin blieb die Sparkasse Elsterberg, die als betreibende Gläubigerin eine Forderung von 56.392,59 RM hatte …“

Beratung am 23. Februar 1939“ des Bürgermeisters
mit den Beigeordneten und Ratsherren. Interessant ist dabei unter Punkt 2b diese Bemerkung:
„Es wurde Kenntnis genommen von der erfolgten Beschlagnahme der beiden städtischen Turnhallen für Getreideeinlagerungszwecke. In der Turnhalle am Coschützberg ist die Einlagerung bereits erfolgt.

Über ein für die Kriegszeit typisches Ereignis berichten
die „EN“ (130/67) am 6. Juni 1941:
„Weitere Gastkinder sind eingetroffen. Nachdem bereits am 20. Mai 30 Kinder aus dem Gau Düsseldorf im Rahmen der erweiterten Kinderlandverschickung hier untergebracht worden sind, trafen am Donnerstag weitere 40 Kinder im Alter von 10 – 14 Jahren aus dem Gau Köln-Aachen hier ein. Die Kinder aus Düsseldorf sind mit ihrem Lehrer und Lagerleiter in der hiesigen Schule untergebracht, während der neue Transport in dem Turnhallengebäude am Coschützberg Aufnahme gefunden hat. Die Verpflegung erfolgt in beiden Fällen gemeinschaftlich.

„Gestellungsaufruf zur Erfassung der Jahrgänge 1925–1929 der männlichen Jugend zum Dienste in der Hitler-Jugend. Auf Grund des Gesetzes über die Hitler-Jugend vom 1.12.1936 in Verbindung mit § 13 der Zweiten Durchführungsverordnung vom 25.3.1939 (Jugenddienstordnung, RGBl. 1, S. 710) hat der Jugendführer des Deutschen Reiches mit Erlass vom 12.9.1941 die Geburtsjahrgänge 1925–1929 zur Jugenddienstpflicht aufgerufen, gleichgültig, ob sie der Hitler-Jugend angehören oder nicht. Die im Stadtbezirk Elsterberg wohnhaften Angehörigen der Jahrgänge 1925–1929 der männlichen Jugend werden hiermit aufgefordert, sich am Montag oder Dienstag, dem 27. und 28. April 1942, an beiden Tagen von 16 bis 20 Uhr in der Turnhalle am Coschützberg einzufinden. Eine besondere Benachrichtigung erfolgt nicht. Die gesetzlichen Vertreter der Jugendlichen sind für das Erscheinen verantwortlich. Zur Erfassung sind die erforderlichen Personalpapiere wie Geburtsurkunde, Lichtbildausweis, die etwa bereits vorhandenen Mitgliedsausweise der Hitler-Jugend bzw. Unterlagen über eine frühere Zugehörigkeit zur Hitler-Jugend, die Kriegsdienstkarte mitzubringen. Zuwiderhandlungen gegen die Jugenddienstpflicht werden nach den bestehenden Gesetzen bestraft. Elsterberg,
am 23. April 1942. Der Bürgermeister.“

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Am 4. Juni 1893 wurde die Turnhalle an der Ruine eingeweiht.

Am 4. Juni 1893 wurde die Turnhalle an der Ruine eingeweiht.

(Nr. 92/27 vom 6.8.1901) von
einem weiteren gesellschaftlichen Höhepunkt des
Jahres 1901 in Elsterberg, dem 40. Gründungstag
des Allgemeinen Turnvereins zu Elsterberg:
„In festlicher Weise beging der hiesige Allgemeine
Turnverein in den Tagen vom 3. bis 5. August
die 40-jährige Wiederkehr seiner Gründung …
Treffliche Gedanken enthielt auch die Festrede des
Herrn Sanitätsrat Dr. Römer, welcher über den
Wert des Turnens für die Volksgesundheit und das
Militär sprach. Die Ansprache gipfelte in einem
Hoch auf Se. Maj. Kaiser Wilhelm II., welches mit
Begeisterung aufgenommen wurde. Im Anschluss
an das Kaiserhoch stimmte die Festversammlung
das Lied »Deutschland, Deutschland über alles«
an … In das dreifache »Gut Heil« wurde hierbei
ebenfalls kräftig eingestimmt und mächtig
durchhallten die Akkorde der Sachsenhymne den
Saal. Herr Buchbindermeister Th. Krumm pries
die Opferwilligkeit der hiesigen Einwohnerschaft
bei Gelegenheit des Turnhallenbaues und brachte
dieser sein Hoch …“