13. Ruinenfest 1921
„Die Tage des zwölften Ruinenfestes in Elsterberg sind herangekommen. „Nach 13jähriger Pause hält der hiesige Gebirgsverein
am 2. und 3. Juli wieder ein großes Ruinenfest ab.

Am 2. und 3. Juli 1921 wird sich auf dem Burgplan wieder ein Stück vogtländischen Volkslebens entfalten. Mit einer
Eröffnungsfeier soll die heimatliche Veranstaltung am Sonnabend abends 6 Uhr beginnen. Besondere
Anziehungspunkte des Sonntags werden derFestzug und die Aufführungen vogtländischer
Reigen und Tänze sowie theatralischer Szenen mit vogtländischem Volkscharakter auf der Ruine sein.
Am Festzug können nur solche Kinder teilnehmen, die bei den Gruppen mitwirken. Der großen Zahl
wegen muss von der Beteiligung der anderen Kinder der Vereinsmitglieder abgesehen werden. Für
Volksbelustigungen aller Art ist in umfassender Weise gesorgt worden. Namentlich die Burgdiele
wird in ihrer dekorativen Aufmachung der Sammelpunkt festfroher Menschen werden.
Zur Bewältigung des voraussichtlich stark einsetzenden Verkehrs lässt die Eisenbahnverwaltung
am Sonntag Nachzüge zu den letzten Abendverbindungen in Richtung nach Plauen (ab Elsterberg
10.04) und in der Richtung nach Greiz (ab Elsterberg 11.45) verkehren. Auf der staatlichen
Auto-Verkehrslinie Elsterberg – Netzschkau – Mylau – Reichenbach werden von abends ½ 10
Uhr ab stündlich Sonderwagen nach Netzschkau – Reichenbach, solange Bedarf, in Verkehr gesetzt.
Von dem Festausschuss des Gebirgsvereins sind für das Gelingen des Festes alle Vorbereitungen in
umfassendster Weise getroffen worden, so dass alles zum Empfang der Gäste bereit steht.“
Leider „ist das zwölfte Ruinenfest in seinem Verlaufe durch die ungünstige Witterung schwer
beeinflusst worden. Zwar konnte die Eröffnungsfeier am Sonnabend und der Festzug, welcher
allgemeine Anerkennung gefunden hat, voll zur Durchführung gelangen, aber von den Tausenden

von Festbesuchern, die am Sonntag mit den Nachmittagszügen in Elsterberg eintrafen, verließen
viele infolge des immer wieder einsetzenden Regens vorzeitig die Ruine, zumal, da der Wirtschaftsbetrieb
im Freien nicht aufrecht erhalten werden konnte …“
(„EN“ 78/47, 5.7.21)
„Die feierliche Einholung unserer neuen Glocken mit anschließender
Weihe am gestrigen Sonntag (13.2.) Vormittag bedeutete ein Ereignis für unsere Kirchgemeinde und
in jedem der zahlreichen Teilnehmer, Jung wie Alt, Groß wie Klein, wird die Erinnerung bis in
ferne Zeiten Wach bleiben … Nachdem sich schon vor 9 Uhr in der Richtung nach dem Bahnhof ein
überaus reges Leben entfaltet hatte, um die dort zum Einzug in die Stadt bereitstehenden Glocken
an Ort und Stelle zu begrüßen, konnte um die vorgesehene Zeit der Bahnhofsvorplatz die Menge
kaum fassen. Aber bald ordnete sich diese zum feierlichen Zuge, voran die langen Reihen der Jugend
(Kindergottesdienst, Schulklassen von Elsterberg, Konfirmanden, Landschulen, Missionskränzchen,
Jünglingsverein). Ihr folgte ein mit vier prächtigen Rappen des Herrn Gustav Kellner bespannter, mit
Laub- und Blumengewinden reich geschmückter Wagen mit den gleicherweise geschmückten Glocken
und den Schluss bildete der Kirchenvorstand mit den Behörden, Körperschaften, Ehrengästen
und sonstigen Gliedern der Gemeinde … Der Zug setzte sich in Bewegung, der Kirche entgegen, von
deren Turme die uns vom alten Geläute erhalten gebliebene und voraussichtlich auch verbleibende
ihren Gruß den ankommenden Schwestern entbot … Nun folgte die erhebende Begrüßungs- und
Weihrede von Oberpfarrer Däberitz, die in dem Wunsch ausklang, dass uns die Glocken jederzeit
Verkünder des wahren Friedens sein möchten …“