Elsterberger, die ihre Spuren in der Geschichte der Stadt und darüber hinaus gesetzt haben;
Paul Reinhard Beierlein: 20.Juni1885 in Elsterberg 9.April 1975 in Radebeul
war ein deutscher Heimatforscher. Beierlein arbeitete ab 1909 als Lehrer in Dresden. Ab 1949 lebte er im Radebeuler Stadtteil Niederlößnitz, wo er an der Grundschule unterrichtete.
Seine zahlreichen heimatgeschichtlichen Werke befassen sich mit seiner Geburtsregion Vogtland und mit seiner späteren Heimat Radebeul. Seine Schwerpunkte sind Orts-, Bergbau- und sächsische Geschichte.
1958 verlieh ihm seine Geburtsstadt Elsterberg, die auch eine Straße nach ihm benannte, die Ehrenbürgerwürde. 1966 wurde er von der Deutsche Akademie der Wissenschaften zu Berlin mit der Leibnitz Medaille ausgezeichnet.
Quelle Wikipedia P.R. Beierlein
Reinhard Stier 1862-1931
27 Jahre Baustadtrat: Zimmermannsmeister, Oberführer Branddirektor
Die Vereinigung der beiden Elsterberger Schützenvereine berichtete:
„Es vereinigten sich der Schießverein und die Armierte Schützengesellschaft am 9. April 1921 zur „Armierten Schützengesellschaft“ 1. Vorsitzender wurde Stadtrat Reinhard Stier,
Kandidat zur Stadtverordnetenwahl 1905;
Stadtverordneter ab 1906;
Ratsmitglied und stellvertretender Bürgermeister als „Stadtrat“ ab 1913;
Neuwahl 1920 und 1921;
Nach der neuen Gemeindeordnung Neuwahl 1923, zuletzt 1930 bis 1932;
seine gemeinnützigen Tätigkeiten (43 Jahre Freiwillige Feuerwehr, Kreditgenossenschaft u. Baugenossenschaft als Aufsichtsratsmitglied, Armierte Schützengesellschaft) und schließlich zusammengefasst: „Sein Name wird deshalb mit der Geschichte Elsterbergs immer verbunden bleiben.“
Quelle: Elsterberger Scheffelchronik
Baumeister Otto Piehler:
Im Jahre 1817 wanderte der Maurergeselle Johann Gottlieb 1798-1866
Piehler hier ein und zwar aus dem weimarischen Dorfe Culmitzsch bei Berga. In Elsterberg wurde er ansässig und verehelichte sich mit Christine Wilhelmine Zicker 1826-1898. Aus der Ehe entsprossen 2 Söhne, Franz Ludwig 1827-1897 und Fritz Piehler. Franz Bruder Fritz machte sich in Mylau selbständig, wo er samt seiner Gattin 1866 von der Cholera weggerafft wurde.
Franz Piehler, der 1897 starb, fand zunächst zusammen mit seinem Vater ein bescheidenes Auskommen als Scharwerksmaurer.
Er besuchte die Baugewerken-Schule in Plauen. Nach Abschluss der Schulausbildung gründete er am 21.Marz 1851 das bestehende Baugeschäft. Nachdem er bereits einige Jahre tätig war, unterzog er sich noch der Prüfung als Maurermeister vor der staatlichen Prüfungskommission. Die Lust zum Bauen blieb in der Familie. Von seinen 4 Söhnen ergriffen 3 den Bauberuf. Der älteste, Robert Piehler, starb im 44. Lebensjahre als Baumeister in Elsterberg. Der 2. Sohn, Geheimer Baurat Hermann Piehler, lebte in Leipzig. Baumeister Otto Piehler führte das väterliche Geschäft in Elsterberg fort. Er hat bereits wieder 3 Sohne, Kurt, Herbert und Franz Piehler, für die heimische Bautätigkeit gestellt. Was ist nicht alles an stattlichen Gebäuden von der Firma Franz Piehler geschaffen worden?
Durch den sächsischen Regierungsbaumeister Piehler konnte das Baugeschäft Franz Hermann Piehler mit Großaufträgen wie die König Georg Kaserne in Plauen, den Bahnhof in Zwickau und den Tunnel in Elsterberg profitieren. Die Maurerarbeiten für den Schulneubau werden der Elsterberger Baufirma Franz Otto Piehler (Angebot 160.531,67 Mk.) zugesprochen.
Am 5. August 1922 vor 25 Jahren übernahm Baumeister Franz Otto Piehler das Baugeschäft seines Vaters, des Maurermeisters Franz Ludwig Piehler, der dieses 1854 gegründet hatte, und führte es zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu hohen Ansehen. Anlässlich des Jubiläums erteilte Franz Otto Piehler seinen Söhnen Kurt, Herbert und Franz jr.
Prokura d.h. er ernannte sie zu seinen Nachfolgern.
Quelle: Elsterberger Nachrichten
Walter Sachanek: 1883- 5. Oktober 1932:
Dr. phil. Walter Suchanek (49):
Ende 1918, nach Beendigung des Weltkrieges, kam Herr Dr. Suchanek bei der Neugründung der Spinnfaser-Aktiengesellschaft als damaliger alleiniger Direktor nach Elsterberg. Als langjähriger und hervorragender Fachmann hat er das Verfahren, Stapelfaser und Kunstseide herzustellen, hier eingeführt, das Werk aus dem kleinsten Anfangen zu ansehnlicher Größe geleitet, und es darf gesagt werden, dass sich die Elsterberger Kunstseide bei der gesamten sächsischen Textilindustrie größter Beliebtheit erfreute. Auch gesellschaftlich und im öffentlichen Leben hat sich Herr Dr. Suchanek in letzter Zeit betätigt
– er hatte vor einigen Jahren die Königswürde der Armierten Schützengesellschaft inne, trat als 1. Vorsitzender der Ortsgruppe Elsterberg und als Vorstandsmitglied der Gruppe Greiz im deutschen Luftfahrtverband besonders für die Forderung des deutschen Luftfahrtwesens ein und gehörte ferner zahlreichen industriellen Korporationen an
– so das sein allzu frühes Hinscheiden allgemein bedauert wird. Sein vornehmes Wesen trug ihm allseitig besondere Wertschätzung ein“ schreibt die Zeitung („EN“ 236/58) am 7. Oktober 1932.
Qulle: Elsterberger Nachrichten
Bilder Maler Ernst aus Elsterberg
ERNST, Gustav, Winzer-Maler. * 23.3.1858 in Elsterberg in der Amtsstraße 3, Sachsen, † 5.12.1945 in Bad Dürkheim.![Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Image12.jpg](http://www.lupano.de/wp-content/uploads/2023/01/Image12.jpg)
Ursprünglich Dekorationsmaler mit Werkstatt in Mannheim. Als Autodidakt auf Wanderschaft entdeckte er die Liebe zur Kunst. 1902 ließ er sich in Bad Dürkheim nieder. Lebte ab 1913 in München und Nürnberg, kehrte aber 1934 nach Bad Dürkheim zurück. Hier entstanden zahlreiche charaktervolle Winzerportraits, weshalb er als der Pfälzer Winzer-Maler gilt.
Ein Elsterberger Bürger als Straßenname in Bad Dürkheim an der Weinstraße.
Veröffentlichungen: Winzerportraits und Winzerszenen. Seine Bilder hängen in der Bad Dürkheimer Winzergenossenschaft, im Weinmuseum der Pfalz in Speyer und in Museen in Nürnberg und Kaiserslautern.
Literatur: Heinz, Karl: Künstler der Region. Bad Dürkheim, 1988;
Bilder auch im Heimatmuseum B. D. Ansprechpartner Frau Dr. Hallmann-Preuß
Gustav Vogt: -1922
Leider besitzt der Gustav Voigt Platz kein Namensschild
Während des Krieges und vorher hat sich Kammerrat Gustav Voigt als Wohltäter der Stadt in besonderem Maße erwiesen.
Zigarrenfabrik Gustav Voigt
(Ecke Schulstraße – heute
Karl-Marx-Straße – / Amtsstraße)
Elsterberg,
![](http://www.lupano.de/wp-content/uploads/2018/07/Briefkopf-Voigt-1871.jpg)
Zigarrenfabrik Gustav Voigt
(Ecke Schulstraße – heute
Karl-Marx-Straße – / Amtsstraße)
Elsterberg,
Wir haben dem Königlichen Kammerrat Herrn Friedrich Gustav Voigt hier in gerechter Würdigung und in dankbarer Anerkennung seiner vielfachen Verdienste um die Stadt das Ehrenbürgerrecht verliehen. Solches wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht.
Elsterberg, am 3. Juni 1918.
Am 16. 4.1922 ist der Ehrenbürger unserer Stadt Herr Kammerrat Friedrich Gustav Voigt hier verschieden. Er war Gründer der freiwilligen Feuerwehr. Dem Stadtgemeinderat gehörte er in den Jahren 1880–1885, 1888–1893 und 1896 bis 25. Oktober 1897 als Stadtverordneter und daran anschließend bis 15. Dezember 1900 als Stellvertreter des Bürgermeisters.
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Während dieser Zeiten hat er seine ganze Kraft in den Dienst unserer Stadt gestellt, mit überaus großer Hingabe und Pflichttreue die ihm übertragenen Ehrenämter verwaltet und sich insbesondere um die Wasserversorgung wie auch um das Feuerlöschwesen unserer Stadt große Verdienste erworben.
Unternehmen mit Nummer der Schutzmarke
Der Zigarrenfabrikant Gustav Voigt stellt einen Bauantrag – Briefkopf
Durch hochherzige Stiftungen hat der Verblichene die Verschönerung öffentlicher Anlagen ermöglicht, den Bürgerheimgrundstock gefordert und Mittel für Zwecke der Schule wie auch zur Linderung von Notstanden bereitgestellt. Für seine vielfachen Verdienste um unsere Stadt rufen wir ihm ein »Habe Dank! « in die Ewigkeit nach.
Quelle: Elsterberg, am 18. April 1922.EN
Verdiente Bürger der Stadt, nach denen Straßen benannt wurden;
Straßen-Namen geschichtlich bedeutender oder politische motivierter Personen;
Franz Herzog wurde am 30. Mai 1917 in Elsterberg (Vogtland) geboren. Er wuchs in einer einfachen, musikalisch sehr interessierten Weberfamilie auf. Schon früh erhielt er Geigenunterricht. Als Gesangssolist bei einem Weihnachtsgottesdienst fiel er durch seine schöne Knabenstimme auf. Durch Vermittlung des Pfarrers und des Kantors erhielt er als Elfjähriger einen Teilstipendiatsplatz an der Dresdner Kreuzschule. Als Mitglied des Kreuzchores bekam er eine intensive musikalische Ausbildung. Neben der Gesangsschulung erhielt er auch Instrumentalunterricht: Er lernte Klavier und Geige. Schon früh unternahm er eigene Kompositionsversuche, die vom damaligen Kreuzkantor Rudolf Mauersberger mit wohlwollender Kritik unterstützt wurden. Die frühen Werke Herzogs – vornehmlich Chorsätze – zeigen deutlich den Einfluss Mauersbergers, der auf Sangbarkeit und gute Klangwirkung größten Wert legte.
Mit dem Eintritt in die Obersekunda wurde Herzog das Amt eines Chorpräfekten übertragen. Neben der Verantwortung für die Jüngeren beinhaltete dieses Amt auch die Vertretung Mauersbergers in der Leitung kleinerer Konzerte. Schon 1934 leitete Herzog das Eröffnungskonzert des Kreuzchores bei der Saar-Ausstellung in Dresden. Bis zum Abitur (Ostern 1937) schlossen sich viele Dirigate von Vesper-Konzerten in der Kreuzkirche sowie der traditionellen Fastnachtskonzerte an. Bei diesen Auftritten des Chores konnte Herzog mehrfach auch eigene Werke aufführen. Den ersten größeren Erfolg als Komponist errang er am 9. Februar 1937 mit der Uraufführung der „Fünf Chorlieder nach Texten von Walter Flex“.
An die Schulzeit schloss sich ein Musikstudium am Dresdner Konservatorium an mit den Schwerpunkten Komposition und Dirigieren. Als drittes Instrument neben Geige und Klavier erlernte er das Posaunenspiel. Im Herbst 1939 legte Herzog die Kapellmeister-Prüfung ab. Bereits im Sommer schloss er die Ehe mit Ingetraut Schreiber. Bis 1944 wurden vier Kinder geboren, von denen eines als Säugling starb.
Nach dem Examen wurde Herzog zur Wehrmacht eingezogen. Während der Kriegsjahre entstanden etliche Kompositionen, neben Chorwerken auch Instrumentalmusik, u. a. eine „Konzertante Musik für Klavier und Orchester“ und mehrere Klaviersonaten. 1940 erhielt er für drei Chorsätze nach Texten von Brockmeier („Die Pflüger – Säerspruch – Zuversicht“) den dritten Preis bei einem Kompositionswettbewerb für Feierchöre.
Das Kriegsende erlebte Herzog als Gefangener im Lazarett von Peine. Als ihm zum 1. Dezember 1945 die Stelle eines Musik- und Sportlehrers am Ratsgymnasium Peine angeboten wurde, griff er zu und ließ sich für mehrere Jahre mit seiner in den Westen geflohenen Familie in der niedersächsischen Stadt nieder. Neben der Unterrichtstätigkeit übernahm er von 1947 bis 1955 die Leitung des Städtischen Chores Peine und wurde 1949 zusätzlich Dirigent des Orchesters der Braunschweigischen Musikgesellschaft. Dennoch waren die ersten Nachkriegsjahre von großen finanziellen Problemen geprägt.
Obwohl die ungewohnte Lehrtätigkeit seinem pädagogischen Talent durchaus entgegen kam, bemühte sich Herzog lange um eine Arbeitsmöglichkeit in seinem eigentlichen Beruf. Er zog sogar eine Emigration nach Schweden und in die USA in Betracht. Als sich die Aussichtslosigkeit dieser Bemühungen erwies, konzentrierte er sich auf eine bessere Fundierung seiner Lehrtätigkeit und unterzog sich zur Absicherung einer künftigen Schullaufbahn 1951 einer pädagogischen Sonderprüfung, mit deren Bestehen er als Musiklehrer anerkannt wurde.
1953 bewarb sich Herzog mit Erfolg um die Stelle eines Musiklehrers an der Oberschule für Jungen in Göttingen, dem späteren Felix-Klein-Gymnasium. Einen Schwerpunkt seiner schulischen Arbeit stellte der Aufbau eines Schulchores dar. Durch sein großes pädagogisches Gespür, geschickte Auswahl des Repertoires und wachsende Erfolge bei Schulaufführungen verstand er es, die Jungen für die Chorarbeit zu begeistern. In der Koordinierung der zeitaufwendigen klassenübergreifenden Chorproben wurde er von Direktor Deneke, später von dessen Nachfolgern, vorbildlich unterstützt. Die wachsende Bedeutung des Schulchores über den schulischen Rahmen hinaus zeigte sich in vielen außerschulischen Konzerten, in Rundfunkaufnahmen und Konzertreisen. Zunehmend wurden auch Jungen anderer Schulen in den Chor aufgenommen, So war es nur folgerichtig, den Schritt vom Schulchor zum Konzertchor zu vollziehen: 1962 wurde der „Göttinger Knabenchor“ gegründet, der sich bis in die 1970er Jahre auch überregional einen guten Ruf erwarb. Höhepunkt dieser Zeit war die Zusammenarbeit mit der Göttinger Händel-Gesellschaft: Von 1967 bis 1978 wurde der Knabenchor unter der Leitung von Günther Weißenborn als Oratorienchor bei den Göttinger Händelfestspielen eingesetzt.
Mit dem Eintritt in den Ruhestand 1979 zog sich Herzog schrittweise auch von der Chorleitung zurück.
Die schulische Beanspruchung und der Aufbau des Knabenchores ließen Herzog noch Zeit für andere Tätigkeiten: Von 1953 bis 1962 leitete er den Göttinger katholischen Männerchor „Cäcilia“. Auch als Komponist trat er weiterhin hervor. Viele seiner Werke entstanden natürlich für den Knabenchor – Liedsätze, Motetten, Messen bis hin zur Schuloper und dem ironisch-witzigen „Händel-Historical“, einem „Operatorium“, das im Rahmen der Händelfestspiele aufgeführt wurde. Herzog schrieb aber auch Stücke für Sologesang, für Kammerensembles und für Orchester. Stilistisch sind seine Werke nicht einheitlich: Neben sehr sangbarer, klanglich eingängiger Chorliteratur in gemäßigt moderner Harmonik und durchaus konventioneller Instrumentalmusik stehen sprödere Werke, z. B. die „Messe für Knabenchor, vier Trompeten und Kontrabass“, sowie zwölftönige Kompositionen wie die drei Lieder für Bass, Flöte, Violoncello und Klavier nach Texten aus „Fluch des Krieges“ von Li-Tai-Pe/Klabund.
Herzogs Arbeit fand Anerkennung über den schulischen Rahmen hinaus: 1957 wurde ihm die „Goldene Ehrennadel“ des Deutschen Allgemeinen Sängerbundes verliehen, I978 erhielt er die „Ehrenmedaille der Stadt Göttingen“.
Franz Herzog starb am 28. Februar 1986.
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