Nummer 81/27 der „Elsterberger Nachrichten“ vom 11.7.1901 wird über das bevorstehende 8. große Ruinenfest berichtet, das seit 1887 im Zweijahresrhythmus begangen wurde: „Der Gebirgsverein für Elsterberg und Umgegend rüstet sich, nächsten Sonntag, den 14. Juli, sein 8. großes Ruinenfest, welches Darstellungen aus der Vergangenheit Elsterbergs vorführen wird, abzuhalten. Im ganzen Vogtlande und darüber hinaus sind die Feste, die der Verein bisher alle zwei Jahre auf der Ruine feierte, ihrer Originalität halber bekannt und beliebt geworden. Sie haben sich darum immer eines außerordentlich großen Besuchs von nah und fern zu erfreuen gehabt. Wenn das Wetter auch diesmal dem geplanten Unternehmen, wie es bei den bisher abgehaltenen Ruinenfesten immer der Fall war, günstig ist, wird sich dasselbe in hervorragender Weise seinen Vorgängern anschließen. Seit Wochen sind die Festausschüsse angestrengt tätig, die zum schönen Gelingen des Festes notwendigen Vorarbeiten zu erledigen. Das Ruinenfest wird aus einem großen historischen Festzug und dem eigentlichen Feste auf der Ruine bestehen. Die Festaufführung daselbst: ‚Aus Elsterbergs vergangenen Tagen’ wird sich in folgende Teile gliedern: 1. Germanenopfer (Schwertertanz); 2. Sorbischer Brautzug; 3. Totenfeier; 4. Gründung der Burg Elsterberg (Volksreigen); 5. Jagdzug (Pagenreigen); 6. Überfall eines Wagenzuges; 7. Gerichtssitzung; 8. Wallfahrerzug nach St. Urban bei Cossengrün; 9. Schwedenlager; 10. Schlussbild: Huldigung des Volkes für König Albert. Zu dem Festspiele hat der Schuldirektor Dr. Grimm – Elsterberg einen verbindenden Text von packender Wirkung verfaßt und Herr Oberlehrer und Kantor Schaarschmidt – Elsterberg hat unter Zugrundelegung dieses Textes für einige Scenen die Gesänge (Männer- und gemischte Chöre) komponiert. Die Kostümierung der am Feste mitwirkenden Personen (gegen 450) sowie die übrige Ausstattung des Festes ist der bekannten Theater – Ausstattungs- und Kostümfabrik „Thesbis“ (Math. Klemisch) in Dresden übertragen worden. Im „Volksviertel“ (Kellereien etc.) ist für anderweitige Unterhaltung und Darbietung von preiswerten Trink- und Esswaren genügend gesorgt. Da nach dem vorstehend Angeführten das diesmalige Ruinenfest ein ganz außergewöhnliches zu werden verspricht, so dürften sicherlich auch viele entfernter Wohnende als Festbesucher in Elsterberg erscheinen, das ihnen am nächsten Sonntag einige Stunden reichen Genusses bieten wird.“ Über 5000 Eintrittskarten sind zudem Feste gelöst worden.