Handwerke, die in der Stadt in Elsterberg und Drumherum vorhanden waren.

Lehrreich in dieser Beziehung ist die älteste Elsterberger Schneiderrechnung von 1536/1537[1].

Das alte Innungssiegel vom Jahre 1536 ist verloren gegangen. Eines aus der Zeit um 1700 weist die folgende Umschrift auf: »S [iegel]. Das Hantwerc der Schneider zv Elst.« Heftel und Elster sollen Art und Ort des Handwerks andeuten.

 

Innungs- und Vormeister waren

 

1536/1537: Bartel Pauser ( † 1551) und Nickel Wittich

1537/1538: Jakob Mitlacher und Matthes Hellmert

1538/1539: Lorenz Merkel und Hans Schonker

1539/1540: Simon Straus und Jorg Schutz

1550/1551: Matthes Hellmert und Michel Schenker

1552/1553: Enders Strauß und Lorenz Merker

1553/1554: Matthes Helmert und Michel Schenker

1554/1555: Simon Strauß ( † 1554) und Christoph Wittich

1555/1556: Nickel Wittich und Görg Strauß

1556/1557: Enders Strauß und Michel Schenker

1557/1560: Matthes Helmert und Hans Geiger

1560/1562: Nickel Wittich und Christoph Wittich .(† 1559) sic!

1562/1564: Gregor Müller und Bartel Merkel und

1564/1566: Enders Strauß und Simon Proger

 

Die Schneiderzunft war eine Bezirksinnung, der sich die Schneider in Leubnitz, Kauschwitz, Moschwitz, Brockau, Limbach« Herlasgrün, Mehlteuer, Losa, Haupt-mannsgrün, Noßwitz, Pansdorf, Görschnitz usw. angeschlossen hatten. Im Jahre 1800 gab es 21, 1856 dieselbe Anzahl Meister, worunter sich durchschnittlich 13 Landmeister befanden.

Bierbrauer Ferdinand Schmidt

In Elsterberg hatte man diese Entwicklung kommen sehen, weshalb schon 1862 das Brauhaus und alle Braurechte auf den damaligen Braumeister Ferdinand Schmidt über-gingen. Unter ihm und seinen Söhnen entwickelte sich die Elsterberger Brauerei zu einem der größten Unternehmen dieser Art im Vogtland.

Das Braurecht, das der Gemeinde bei ihrer Erhebung zur Stadt verliehen worden war, gewährte den Bürgern ein gewisses gleichmäßiges Einkommen, weshalb man früher allgemein von der »Braunahrung« sprach.

Aufs engste mit der Bierbrauerei verknüpft war der Hopfenbau. Schon frühzeitig ist er für Elsterberg nachweisbar, 1533 wird ein der Herrschaft gehöriger »Hopfen-garten bei und hinder dem schloß« erwähnt. Ein »Hopffeld« befand sich auf dem Pöhl. Auf dem Wege nach Sachswitz berührte man das »Hopfäckerchen«. Auf dem Hebeisen gab es eine »Hopfenrandwiese«. Ein »Hopfgarten«, im Steinicht beim Brande gelegen, war bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts im städtischen Besitz. Auch die Flurkarten der Rittergutsdörfer der Elsterberger Umgebung weisen samt und sonders Flurnamen auf, die auf Hopfenbau schließen lassen.

 

Steinbruch der Firma Kramer

Die Neugestaltung des Ortes nach dem Brand von 1840 vernichtete die Tore. Viele Leute brauchten damals Steine zum Aufbau der zer-störten Häuser. Die Stadtmauer wurde deshalb neben dem alten Schlosse in zahl-reichen Fällen als Steinbruch benutzt.

Schuhmacher um 1900: Bachmann,Böduel, Dietzel, Ditscherlein, Friedrich, Fuchs, Gerbert, Grüner, Kanis, Köhler, Lang, Müller, Opitz, Reißmann, Scheithauer, Stadtmüller, Stark, Weber, Wünsch

Die Schuhmacherinnung. Über das Handwerk der Schuhmacher fließen die Nach-richten recht spärlich, weil das Innungsarchiv nur bis etwa 1700 zurückreicht. Ein Innungssiegel, das 1856 noch vorhanden war, jetzt aber anscheinend verschwunden ist, stammte aus dem Jahre 1645[1]. Die Innung selbst ist viel älter. Wir besitzen jedoch keine genaue Nachricht darüber, wann sie gegründet worden ist.

Die früheste Nachricht über einen Elsterberger Schuhmacher[1] enthalten die plauenschen Amtsrechnungen vom Jahre 1530[2]. Dort heißt es: »9½ groschen fur 1 rad, hau und schauffel, als der schuster von Elsterbergk gericht worden«. 1536[3] nennt sich Hanns Milner »burger und schusterhantbergs zu Elsterberg«.

[1] Ich sehe hier ab von dem Familiennamen Schuster, der 1522 bezeugt ist. Es steht nicht fest, ob dieser Name zugleich den Beruf andeutet.   

[2] ThStA Weimar Reg. Bb 1917 Bl. 75b.

[3] HStA Dresden Loc. 12 447 Versch. Elsterberger Oberhofgerichtsprozesse betr.

 

Fleischer um 1900: Fuchs. Heckel, Kräfel, Köhler, Lauter, Rothemann, Schulthes, Strobel

Die Fleischerinnung. Nach den Statuten vom 18. September 1480, Punkt 7[1], besaß der Rat das Strafrecht über Bäcker und Fleischer, da Brot- und Fleischstände im Rathaus lagen.

Urkundlich wird 1532 ein Elsterberger Fleischer erstmalig namentlich genannt in der Person eines Wolf Rohleder, der in geschäftlichen Beziehungen zur Kreuzmühle in Plauen stand

 

 

Nagler namentlich nicht bekannt

 

Gerber um 1900: Falk, Fink, Franz

Ursprünglich gab es in Elsterberg nur eine Gerberinnung, die Loh~, Rot~ (Sämisch-) und Weißgerber vereinigte.

Franz Kahnes, G.m.b.H., Lederfabrik. Rindbox, Sportbox und Waterproof. Gegründet 1867.

  1. B. Heckel & Sohn, Lederfabrik. Treib- und Schlagriemen. Gegründet 1865.

Franz Falk, Lederfabrik. Schwarze und braune Kipse. Gegründet 1879.

alter Falk, Weißgerberei. Schaf- und Ziegenfelle. Gegründet 1700.

Die Gerberinnung. Die Gerberei ist ein alteingesessenes Gewerbe Elsterbergs, da es hier nicht an dem nötigen Wasser fehlte und auch die sonstigen Bedingungen günstig lagen. Wenn ziemlich spät erst, 1465, ein Gerber erwähnt wird, so hat das seinen Grund darin, dass alle älteren Archive Elsterbergs vernichtet worden sind. Einen Hinweis auf das Alter der Gerberinnung gibt die Vollmacht, die die »vor-ordneten eltisten handtwergks und viermeister, sowohl das gantze handtwergk der gerber zu Elsterbergk« ihrem Zunft- und Innungsverwandten Adam Schmidt am 30. Mai 1606 ausstellten. In dem Schriftstück heißt es, dass er alles tun solle, »was zuerhaltung unserer uber hundert und mehr jahr wohlhergebrachten und dabey geruhig gebliebenen handwergkes gewonheiten« nötig sei, um einen Streit mit den Weißgerbern Sachsens zu gutem Ende zu führen. Wir müssen danach die Entstehung der Gerberinnung in das letzte Viertel des 15. Jahrhunderts setzen.

 

Steinmetz um 1900: Schwenke, später Schneider

 

 

Pfasterer Kurt Höfer unter anderen Straßenwart und Pflasterer

 

Schmiede um 1900: Schönfuß, Söllner

D i e M e i s t e r des S c h l e i f w e r k s , die Äxte, Sensen,

Pflugschare, Scheren und ähnliche Geräte herzustellen und zu

schärfen hatten.

D i e S c h l o s s e r , wohl schon seit der Stadtgründung in

Elsterberg ansässig, werden erst vom 16. Jahrhundert ab urkundlich genannt. ( um 1900: Damisch, Preller, Richard, Rieß)

Die Schlosser, wohl schon seit der Stadtgründung in Elsterberg ansässig, werden erst vom 16. Jahrhundert ab urkundlich genannt. Als Meisterstück mussten sie ein Blattschloss in 14 Tagen oder ein Schock kleiner Vorlegeschlösser in derselben Zeit machen.

 

 

D i e B ö t t c h e r . Der große Umfang der Bierbrauerei in den Städten des Mittelalters brachte es mit sich, dass die Böttcherei zu den lohnendsten Gewerben zählte.

 

D i e T i s c h l e r, wohl seit alten Zeiten in Elsterberg heimisch,

sind urkundlich erstmalig 1514 nachweisbar. ( Beierlein, Kramer, Stengel)

Die „ T i s c h e r u n d G l a s e r i n n u n g s a r t i c u l “ vom 24. Juni 1668 wurden am 16. Dezember 1671 von Carl Haubold Bose bestätigt.

D i e M a u r e r . Das Archiv der Elsterberger Maurerinnung

ist verloren gegangen. Danach wurden die Innungsstatuten am 8. März 1703 von der Elsterberger Schloss Herrschaft bestätigt. um 1900: (Kramer, Lorenz, Piehler, Stier, Treibmann)

 

 

D i e Z i m m e r l e u t e . Die Spezialartikel der Elsterberger

Zimmerleute stammten vom 8. Mai 1666. Das Handwerkssiegel

wies; die Jahreszahl 1672 auf. Ein Elsterberger Zimmermann wird erstmalig im Jahre 1507 erwähnt und zwar in den plauenschen Amtsrechnungen. um 1900: (Lorenz, Stier, Treibmann)

 

Die W e b e r i n n u n g . Ein Zusammenschluss all der Handwerker, die sich mit dem Weben und Wirken von Kleidungsstücken beschäftigten, erfolgte in Elsterberg ziemlich spät, wohl ein Zeichen dafür, daß bis über den Dreißigjährigen Krieg hinaus die Tuchmacher, Leineweber, Trippmacher und ähnliche Berufe innerhalb der Stadt keine große Rolle gespielt haben.

Die Zahl der Meister nahm damals rasch zu, so dass 1654 eine Innung gegründet werden konnte, die Bestätigung des Elsterberger Schlossherrn Carol von Bose fand. Der Anteil an der Vogtländischen Produktion betrug 1.5-2 % 1904 gab es in Elsterberg 16 Firmen mit 2167 mechanischen Webstühlen, 1907 17 Firmen mit 2187 und 1908 18 Firmen mit 2200 Stühlen.

 

 

Die Z e u g m a c h e r  o d e r  Z e u g w i r k e r umfassten Wollkämmer, Wirker und Färber.

 

Der Name Schleierhändler fiel und wurde in B a u m w o l l w a r e n h ä n d l e r umgeändert. Nur der durfte in die Innung eintreten und somit Handel treiben,

 

die Frauen u. Mädchen in einer neu gegründeten S t r o h f l e c h t  1876 im Flechten von Hüten unterwiesen wurden.

 

 

D i e S e i f e n s i e d e r . — Elsterberg wird namentlich aufgeführt — Eine p l a u e n s c h e  I n n u n g, der vier Meister in Plauen, einer in Elsterberg und einer in einem anderen vogtländischen Orte angehörten, fand am 12. Oktober 1664 die kurfürstliche Bestätigung. Bis über die Mitte des 19. Jahrhunderts hinaus blühte das Handwerk der Seifensieder und Lichterzieher in Elsterberg.

 

Das T ö p f e r h a n d w e r k war von jeher in Elsterberg vertreten, wenn auch in ganz geringer Stärke. Die Tongruben auf der Weßnitz waren so ergiebig. um 1900 Roßbach, Ilch (Röhnert)

Die Elsterberger Töpfer bildeten keine eigene Innung, sondern waren Mitglieder des »Voidlendisch topfferhandwergks«, das 1541 »umb ein handtwergksinnung und ordnung« beim Kurfürsten nachsuchte. Als Meisterstück waren ein Topf in Höhe von 1 Elle nebst der dazu gehörigen Knopfstürze, sowie ein ¾ Ellen weiter Reibasch zu fertigen. Der letzte Elsterberger Töpfermeister namens Adler betrieb sein Handwerk bis kurz nach 1870.

Das Töpferhandwerk war von jeher in Elsterberg vertreten, wenn auch in ganz geringer Stärke. Dass einzelne Mitglieder dieses Gewerbes es sogar zu einem den Durchschnitt überragenden Wohlstand brachten, bezeugt eine Urkunde vom Jahre 1535, in der Kaspar von Metzsch zu Netzschkau sein Vorwerk Brunn mit Untertanen zu Oberreichenbach an Magdalene Töpferin zu Elsterberg für 600 Gulden wiederkäuflich verpfändete. Das Rohmaterial entnahmen die Elsterberger Töpfer dem sogenannten »Tonbrunnen« auf der Weßnitz, der einen gelblichen, mageren Ton lieferte, und der »Gippen- oder Steinichtwiese«, deren Tonerde grau und fett war. Die Mischung ergab eine Masse, aus der sich Töpfe, Schüsseln, Kacheln, Kuchenformen und ähnliche Dinge mehr von anerkannter Güte herstellen ließen. Die Tongruben auf der Weßnitz waren so ergiebig, dass man in ihrer Nähe schon vor dem Dreißigjährigen Krieg zwei Arbeiterwohnhäuser erbaute.

Die ältesten Nachrichten über einen Elsterberger S c h i e f e r d e c k e r stammen aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts. um 1900: (Leutsch, Wagner)

 

Die K ü r s c h n e r u n d H u t m a c h e r scheinen im Mittelalter in Elsterberg ein besseres Auskommen gefunden zu haben. um 1900. (Zicker)

 

Das Handwerk der Bäcker wurde erstmalig im Jahre 1555 erwähnt.

Die Sattler fanden sich 1527 in einer Innung zusammen.

Erstmals wurden genannt die Schmiede 1656, die Wagner 1532 und die Nagler 1509

 

D i e M ü l l e r. Die in der Stadt-, Franz- und Noßwitzmühle beschäftigten Müller bildeten keine eigene Innung, sondern waren einer Bezirksinnung, wohl der plauenschen, angeschlossen. um 1900. (Hadlich, Steudel)

 

D i e B a d e r . Ein Bader findet 1439 erstmalig Erwähnung. um 1900, (Geibel, Elsterflussbad)

 

Der S e i l e r a c k e r, der von 1730 an genannt wird und in der Nähe der Käfersleite in der „Hölle“ liegt, bezeugt, dass auch späterhin die Seilerei in Elsterberg blühte. um 1900: (Hermann)

Beutler gab es in Elsterberg ab 1813, ab 1831-1847 waren es 2 Betriebe

  Packer: Elsterberg gehört dermalen zu dem Bestellkreise des Postamtes Reichen-hach, und es muss der Correspondenzverkehr dieser nur 2400 Einwohner zählenden Stadt nur sehr unbedeutend genannt werden, da im Durchschnitt täglich nur etwa 10 Briefe mit Einschluß der Officialsachen und wöchentlich 10 bis 12 Stück Geldbriefe und Packereien dorthin und nach den am Wege liegenden drei Rittergütern Kleingera, Koschütz und Thürnhof vorkommen, wovon übrigens die größte Anzahl aus Officialsachen bestehend an das Untersteueramt und die Hünefeldischen Stiftungsgerichte gelangt. 

Fischer: 1630 Fischereistreit der Herren von Reus mit den Elsterbergern über das Recht zu fischen. Eine Brücke, die Siegmund von Dölau 1599 bei der Rentzschmühle über die Elster baute, war die Veranlassung, dass der alte Streit wieder auflebte; denn die Elsterberger befürchteten durch den Bau, der gewisse Wasserabsperrungen nötig machte, eine Beeinträchtigung ihrer Fischereigerechtsame. Da der von Dölau ihre Einwände nicht beachtete, ließen sie sich hinreißen, die Fischnetze des Herrn von Dölau zu entfernen und einige Holzbehälter zu zerstören, worauf die Elsterberger wieder verklagt wurden. Sie wurden zur Zahlung des Schadens verurteilt, weigerten sich jedoch, irgendwelche Gelder nach Ruppertsgrün abzuführen. Schließlich wurde die Summe auf Gesuch hin für unbestimmte Zeit gestundet. Im Frühjahre 1607 ver-gaßen die Elsterberger alle früheren Abmachungen und fischten in einem Elsterteile, der Herrn von Dölau zugesprochen war. 

Ziegler: 1688-1701 gab es einen Betrieb, daran erinnert noch die Ziegelstraße

Apotheker:

Bedeutend früher als Ärzte erhielt Elsterberg einen Apotheker. Als solcher wird im Jahre 1740 Heinrich Helenius erwähnt. Dieser Apotheker, der einige Jahre in Elsterberg geweilt haben muss, führte ein anstößiges Leben und verschwand kurz nach 1740 aus der Stadt. Seine Apotheke ging ein.

          Von etwa 1791 ab vertrieb der Kaufmann Johann Friedrich Wilhelm Prätorius, von Beruf gelernter und geprüfter Apotheker, Arzneien der gangbarsten Art in Elsterberg. Daraus entwickelte sich die Elsterberger Apotheke, die am 26. März 1794 vom Kgl. Sanitätskollegium in Dresden anerkannt wurde. Ihres geringfügigen Umsatzes wegen war längere Zeit hindurch mit der Elsterberger Apotheke Likörfabrikation und ein Materialwarenhandel verbunden. Bis 1864 wurde dem je-weiligen Apotheker nur eine persönliche Konzession vom Ministerium des Innern in Dresden erteilt. Am 27. Mai 1864 izerwandelte die Regierung diese persönliche Konzession unter gewissen Bedingungen in ein auf dem Hause des Apothekers ruhendes Realrecht.

 

Zahnarzt: Ernst Jacob, Junghänel, Steiniger, Fischer, Zöbisch

Messerschmied

 

 

Papyrer -namentlich nicht bekannt

Musikant -namentlich nicht bekannt

Buchbinder

Paul Beierlein spricht im Band 3 seiner Ortschronik von einem Buchbinder 1813 in Elsterberg.

Im 20. Jahrhundert übernahm die Firma Theo Krumm diese Aufgaben.

Maler Opitz, Weiß,

 

Die Müller. Die in der Stadt~, Franz~ und Noßwitzmühle beschäftigten Müller bildeten keine eigene Innung, sondern waren einer Bezirksinnung angeschlossen, wohl der in Plauen.

 

Quelle: Archiv Lupano und Paul Beierlein Band 3 Handwerk im Mittelalter, Bilder aus dem Handwerkskalender Thüringen 2017,2018, 2019; 2020 Heimatmuseum Rothenburg ob der Tauber

Die Nachrichten über die Elsterberger Handwerker fließen im 13., 14. und 15. Jahr-hundert äußerst spärlich. Nur an Hand von Familiennamen vermag man festzu-stellen, welche Berufe damals in Elsterberg vertreten waren, 1430 erscheint ein Hans Schmid; 1445 und später wird ein Hans Tuchmacher als Geschworener genannt.

D i e B ä c k e r bildeten einen wesentlichen Teil der kombinierten

Innung. ( um 1900: Falk, Feustel, Geyer, Hugo, Gruschwitz, Kultscher, Lindner, Löffler, Lorenz, Schenderlein, Schulthes, Seidel, Seifert, Steinmüller, Werner)

So heißt es in den Artikeln der Schmiede und Bäcker vom Jahre 1555[1]: »Es sollen auch alle jhar die meister der ganzen innung jherlichen uff den nägsten sontag nach Johannis Babtiste [30. Juni] zu Elsterbergk zusammen kommen, alda arme leut speißen und rechnung halten.

[1] Siehe UB. Nr. 227.

Eine Kattundruckerei und eine Färberei[1], die um 1834 in Elsterberg bestanden, deuteten darauf hin, dass es wirtschaftlich wieder aufwärts ging.

[1] Auch die Zeugmacherei konnte. ohne Färberei nicht auskommen. Deshalb gab es in Elsterberg eine sog. »Schwarzfarbe«, die 1661 erstmalig urkundlich erscheint.

Der neugegründeten Böttcherinnung traten 1658 die Glaser bei. 1668 bildeten diese mit den Tischlern eine Innung. Glaser und Tischler gaben um 1800 ihre Selbstständigkeit auf, um sich wieder mit der Böttcherinnung zu vereinigen. Aus dieser gemischten Innung schieden 1842 die Tischler aus.

Ein Elsterberger Zimmermann wird erstmalig im Jahre 1507 erwähnt und zwar in den plauenschen Amtsrechnungen[1]. Dort sind 1 Schock 58 Groschen 4 Pfennige und 1 Heller verbucht für den Zimmermann Hoffmann aus Elsterberg, der mit einem Zwickauer Meister Ausbesserungsarbeiten am Schlosse zu Plauen ausgeführt hatte.

 

[1] ThStA Weimar Reg. Bb 1891 (Bl. 25) und 1892 (Bl. 48).

Die Maurer. Das Archiv der Elsterberger Maurerinnung ist verloren gegangen. Wir sind deshalb hier in der Hauptsache auf die Nachrichten angewiesen, die die statistische Erhebung über die Zünfte im Jahre 1856 ergeben hat[1]. Danach wurden die Innungsstatuten am 8. März 1703 von der Elsterberger Schlossherrschaft bestätigt.

[1] Arch. des Stat. Landesamtes in Dresden, Elsterberg betr. 1847-1875.

Die Schlosser, wohl schon seit der Stadtgründung in Elsterberg ansässig, werden erst vom 16. Jahrhundert ab urkundlich genannt. Als Meisterstück mussten sie ein Blattschloss in 14 Tagen oder ein Schock kleiner Vorlegeschlösser in derselben Zeit machen.